Mittwoch, 21. Oktober 2009

Das Märchen von den versprochenen Leistungen

Es war einmal eine junge Familie, die sich für Ihre 2-jährige Tochter nichts mehr wünschte als eine fürsorgliche, individuelle, altersgerechte und liebevolle Tagesbetreuung in einer Einrichtung, die aufgrund eines hohen Personalschlüssels und besonders geschulten Fachpersonals eben dieses leisten könne.

Natürlich waren sie bereit, sich das "Beste" auch was kosten zu lassen.

Sie machten sich auf die Suche und es dauerte nicht lange bis sie fanden, wonach sie suchten. Mehr noch. Die Einrichtung im noblen Stadtteil Grunewald überzeugte nicht nur durch
den stilvollen Stadtvillencharme der 20-er Jahre,
den wunderbaren kindgerechten Garten,
eine angekündigte Erneuerung der Gruppenräume inkl. der Ausstattung,
den Personalschlüssel von 1 zu 4 (sprich eine Erzieherin auf 4 Kinder) in der Gruppe der über 2 & unter 3- jährigen zum Zeitpunkt des Informationsgesprächs,
der phonetischen Bilingualität (sprich "Quasi-Muttersprachler" übernehmen die ganztägige englischsprachige Betreuung),

sondern auch durch die enthaltenen Zusatzleistungen wie
des mehrstündigen Französischunterrichts pro Woche,
der Yogastunden und
der logopädischen Betreuung des Spracherwerbs.

Die junge Familie war begeistert und gerne bereit, den um 100% erhöhten Kostenaufwand zu tragen.

Doch leider scheint es sich bei der "gepriesenen" Einrichtung um ein Märchen zu handeln, mit Ausnahme des Kostenapparates, der mit präziser Genauigkeit zu jedem 1. eines Monats als nicht unerhebliche Ausgabe auf dem Kontoauszug erscheint.

Die Erzieher der fremdsprachlichen Komponente sind wahlweise krank oder an 2 Tagen/Wo in der Berufsschule und überzeugen nach Empfinden der jungen Familie zwar durch gute aber nicht durch "Quasi-Muttersprachliche" Fremdsprachenkenntnisse. Die Gruppenstärke schwillt zuweilen auf 14 Kinder pro Erzieher an, die angekündigte Erneuerung der Gruppenräume zieht sich in die Länge und die Zusatzleistungen sind de facto bis dato nicht vorhanden.

Auskunftsbegehren der Eltern hinsichtlich erwarteter aber nicht erbrachter Leistungen wird z.T. sehr misstrauisch begegnet, wenn nicht sogar als persönlicher Angriff gewertet. Wendet man sich an die Kita-Leitung, die jeglicher Kritik sehr offen und freundlich begegnet, so bekommt jede betroffene Familie vermittelt, sie sei die Einzige, bei der dieses Problem auftritt....doch der Austausch der Eltern untereinander belegt, ein und dasselbe Problem haben ALLE.

1 Kommentar:

  1. liebe kerstin, dass klingt sehr traurig - weil nur allzu wahr. vorschlag: macht mit den anderen eltern eine eigene kita auf. zu dem knigge-video könntest du noch ein anderes stellen. darin: die zehn abgelutschtesten sätze von vorgesetzten, z.b. "sie sind die einzigen...".

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